Was ist ein Schlauchboot?
Unter einem Schlauchboot versteht man ein Boot mit einem mit Luft gefüllten Schlauch als Rumpf bzw. Außenseite. Dieser ist entweder aus Kunststoff- Folie, weichgemachtem PVC, gummiertem Gewebe (z. B. Hypalon) oder synthetischem Gummi (z. B. PU) gefertigt. Die aufblasbaren Boote werden vor dem Gebrauch mit Luft aufgepumpt, die jederzeit durch das Öffnen des Verschlusses beim Transport oder für die Lagerung abgelassen werden kann.
Wie kann man ein Schlauchboot nutzen?
Das Schlauchboot hat vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Ob bei einem gewöhnlichen Ausflug mit der Familie oder Freunden ans Wasser, beim Rafting, Angeln oder beim Ruder- bzw. Paddelsport. Egal ob für den privaten oder professionellen Bedarf, Schlauchboote bereiten Menschen jeder Altersgruppe eine Menge Spaß.
Unter welchen Schlauchbootarten unterscheidet man?
Falt-Schlauchboote sind mit Aluminium-, Holzböden und mit stabilen Motorplatten (Spiegeln) zu erwerben. Sie zeichnen sich durch eine angenehme Lagerung und Transport aus.
Festrumpf-Schlauchboote (Rib-Schlauchboote) sind grundsätzlich stabiler als die Falt-Schlauchboote und sind besonders bei Gewässern mit viel Wellengang komfortabler und sicherer. Außerdem können durch den geringeren Wasser-Widerstand höhere Geschwindigkeiten erreicht werden.
Wo darf man Schlauchboot fahren?
Grundsätzlich gibt es hierfür keine pauschale Antwort, die für alle Gewässer gelten. Hierzu muss man sich konkrete Informationen aus dem jeweiligen Gebiet einholen. Außerdem gibt es entsprechende Einschränkungen, die zwingend zu beachten sind. Diese findet man unter anderem in der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung.
Für den Geltungsbereich in Deutschland kann man Informationen beim zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt erhalten. Hier kann man auch mehr über die eventuell aufkommenden Nutzungsgebühren erfahren. Bei den kleineren Gewässern erhält man wichtige Informationen hauptsächlich bei der Touristikinformation, beim Wasserverband oder auch bei Wassersportvereinen.
Solange man sich an die Regeln der jeweiligen Gebiete hält, sind im Allgemeinen die Nordsee und Ostsee (Meere/Seen) die Elbe, Ems, Weser & Co. (Flüsse) sowie Kanäle (Binnenschifffahrtsstraßen) mit einem Boot bzw. Einem Schlauchboot befahrbar.
Bei kleineren Seen, Gräben, Kanälen oder Teichen sollte man sich in jedem Falle an den jeweiligen Inhaber wenden, um sich nicht strafbar zu machen.
Naturschutzgebiete dürfen zum Schutz der Tiere und Pflanzen ausschließlich nur mit einer Sondergenehmigung und ohne Motorantrieb befahren werden.
Badebereiche wie z.B. Strände sind für Boote mit Motorantrieb verboten, um Unruhe und Gefahren zu vermeiden.
Wie repariert man ein Schlauchboot?
Schlauchboote mit einem kleinen Loch kann man selbstständig mit einem Flicken versiegeln.
Das Material des verwendeten Flickens sollte mit dem Schlauchboot übereinstimmen. Zudem sollte man einen extra für Schlauchboote geeigneten Kleber mit weich machenden Substanzen verwenden. In Läden mit Bootszubehör sind diese in einem speziellen Reperaturset, welches man in der Regel immer bei einer Bootsfahrt dabeihaben sollte, erhältlich. Durch das Folgen der Anweisungen des jeweiligen Reperatursets können kleine Löcher im Schlauchboot einfach geflickt werden. Ist der Schaden größer, sollte in jedem Falle eine professionelle Reparatur vorgenommen werden.
Welches Schlauchboot-Material ist am besten geeignet?
Die meisten Hersteller verwenden für ihre Schlauchboote PVC (Polyvinylchlorid) oder Hypalon.
Bei Schlauchbooten aus PVC ist darauf zu achten, dass das PVC möglichst hochwertig ist. Vor allem die UV- und Ölbeständigkeit sind Qualitätsmerkmal. Teilweise sind diese Boote auch mit einer zusätzlichen Mesh- Verstärkung versehen, was die Lebensdauer des Materials erhöht. So kann das Schlauchboot bis zu 20 Jahre funktionsfähig sein.
Modelle aus Hypalon sind meist etwas teurer, da sich die Lebenszeit dort auf mehrere Jahrzehnte beläuft. Hierbei werden mehrere Lagen aus Neopren und Hypalon Gummi verwendet.
Auch der Schlauchbootboden sollte aus dem richtigen Material sein.
Günstigere Modelle haben oft einen Hochdruck- oder Lattenboden. Beide Optionen eignen sich gut für Einsteiger, halten auf Dauer aber nicht so großer Belastung und Motorleistung stand, wie ein Holz- oder Aluminiumboden. Diese Varianten werden oft bei wertigeren Modellen eingesetzt, da beide langlebiger und robuster sind. Der Holzboden ist meist lackiert und kann daher nach einiger Zeit anfangen zu splittern. Ein Aluminiumboden ist dagegen wesentlich beständiger, pflegeleichter und auch leichter vom Gewicht her.
Was muss man beim Kauf eines Schlauchboots beachten?
Wenn Sie ein Schlauchboot kaufen wollen, sollten Sie sich im Vorfeld über Ausstattung, Größe, Material und das benötigte Zubehör informieren.
Dies sind ausschlaggebende Kriterien für den Preis und das passende Schlauchboot-Modell.
- Wie viele Personen sollen maximal Platz finden?
- Was soll mit dem Schlauchboot transportiert werden (Belastbarkeit)?
- Auf welcher Art von Gewässer soll das Boot eingesetzt werden?
- Schlauchboot mit oder ohne Motor? Ist ggf. Ein Führerschein vorhanden?
- Wie groß sollte das Schlauchboot sein?
- Wie soll das Schlauchboot transportiert bzw. gelagert werden?
- Welche Schlauchbootart entspricht Ihren Bedürfnissen?
- Welche zusätzlichen Kosten kann man einkalkulieren?
(Rettungswesten, ggf. Bootsanmeldung und Versicherung, Gebühr für das Befahren von bestimmten Gewässern, Reperaturset etc.) - Welches passende Zubehör muss noch angeschafft werden?
- Welchen Preis sind Sie bereit für ein Schlauchboot auszugeben?
Gerade für Einsteiger ist es empfehlenswert, sich ein Schlauchboot Set zuzulegen. Ein gutes Set sollte vor allem Paddel, Luftpumpe und ein Reperaturkit beinhalten.
Wann muss man sein Schlauchboot anmelden?
Schlauchboote,die mit einem Motor ausgerüstet sind, müssen zwingend angemeldet werden.
In diesem Falle sollte das Boot laut Binnenschifffahrtsverordnung mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse gekennzeichnet sein.
Darüber hinaus erhält man vom Schifffahrtsamt einen Fahrzeugschein. Ein nicht angemeldetes Boot stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Wo meldet man sein Schlauchboot an? Wieviel kostet die Anmeldung?
Ein motorbetriebenes Schlauchboot meldet man bei Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern an.
Die niedrigsten Gebühren belaufen sich auf 30 Euro für 3 – 4 m lange Boote. Bei der Anmeldung von Booten mit einer Länge von 12 – 15 m sollte man mit etwa 170 Euro rechnen.
Wann besteht eine Kennzeichnungspflicht? Wie beschriftet man sein Schlauchboot?
Muskelkraftbetriebene Boote haben, genauso wie angemeldete motorbetriebene Boote, eine Kennzeichnungspflicht.
Die amtlich registrierten Kennzeichnungen erhält man in der Regel bei der Anmeldung des Boots beim Schifffahrtsamt.
Das Bootskennzeichen besteht aus einem Buchstaben- und Zahlencode und gilt als Besitzer- und Registrierungsnachweis.
Es ist in mindestens 10 cm hohen Buchstaben und Ziffern dauerhaft in heller Farbe auf dunklem Hintergrund oder dunkler Farbe auf hellem Hintergund außen an beiden Heckseiten oder am Spiegelheck des Bootes anzubringen.
Nicht registrierte Boote müssen mit dem Namen und der Adresse des Besitzers in mindestens 10 cm großen lateinischen Buchstaben beschriftet sein.
Wie transportiert man ein Schlauchboot?
- (Kleine Schlauchboote) Im Rucksack
- Auf dem Autodach
- Im Kofferraum
- Mit einem Schlauchboot-Trailer/ Bootsanhänger
- In einer Dachbox
Wie hoch muss der Luftdruck in einem Schlauchboot sein?
Der richtige Luftdruck Ihres Schlauchbootes entscheidet über Fahreigenschaften wie die Geschwindigkeit und die Wendigkeit. Daher ist es wichtig das Boot immer mit dem vorgegebenen Luftdruck aufzupumpen, sodass es “prall” wird. Ein pralles Boot heißt in dem Fall schneller und wendiger. Achten sie aber darauf, die angegebenen Werte nicht zu überschreiten, da das ihrem Schlauchboot schaden könnte.
Bei vielen Booten tritt ein Druckabfall von bis zu 10% bei der Benutzung auf. Das ist aber völlig normal und unbedenklich. Stellen sie bei längeren Touren daher sicher, dass sie eine Pumpe fürs Nachpumpen dabeihaben.
Wie viel kostet ein Schlauchboot?
Einfache günstige Schlauchboote ohne Motor gibt es bereits ab 20-50 zu kaufen.
Entscheiden sie sich aber für ein hochwertigeres Modell der Mittelklasse liegen diese meist ab 400€ aufwärts. Zu beachten sind auch eventuelle Zusatzkosten, die durch Zubehör oder für den Transport nötige Anhänger zustande kommen.
Motorisierte Boote sind in der Regel ab 1.500€ erhältlich, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind.
Wieviel wiegt ein Schlauchboot?
Das Gewicht eines Schlauchbootes lässt sich nur schwer pauschal bestimmen.
In der Regel bewegen sich einfache Schlauchboote zwischen 20-40 kg Leergewicht. Das ist abhängig von mehreren Faktoren wie Material und Ausstattung. Schlauchboote mit Motor können schnell um die 50 kg oder mehr wiegen.
Wie lange ist ein Schlauchboot haltbar?
Je nach Hochwertigkeit kann ein Schlauchboot bis zu 10 Jahre halten. Bei günstigen Modellen geht man von einer Haltbarkeit von ca. 2 Jahren aus.
Zu beachten ist dabei, dass das Boot bei Benutzung regelmäßig nachgepumpt werden muss. Das ist je nach Qualität täglich oder wöchentlich nötig. Werden die Abstände zwischen der benötigten Luftzufuhr erkennbar kürzer, ist das oft ein Zeichen dafür, dass die Lebensdauer Ihres Schlauchbootes nachlässt.
Wie rudert man richtig mit einem Schlauchboot? / Wie benutzt man ein Schlauchboot richtig?
Wichtig ist hierbei, eine angenehme Ruderposition zu finden. Je nach persönlichem Empfinden, kann es hilfreich sein die Beine zu überkreuzen und sich gegen die Rückseite des Bootes zu lehnen. Modelle mit einem erhöhten Schlauchbootsitz, machen das Rudern zudem komfortabler. Bei motorisierten Modellen sollten Sie vorher unbedingt die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Motors lesen.
Wie lange dauert es das Schlauchboot aufzupumpen?
Abhängig von der genutzten Luftpumpe kann das Aufpumpen mit manuell betriebenen Pumpen (wie Kolben- oder Fußpumpe) bis zu 20-30 Minuten dauern. Bei elektrischen Pumpen geht man von ca. 10 Minuten aus, bis das Boot prall aufgepumpt ist.
Natürlich sind auch hier die unterschiedlichen Größen von Schlauchbooten zu beachten. Kleinere Modelle können oft auch unter den Richtwerten aufgepumpt sein, während große Modelle mehr Zeit benötigen.
Wie reinigt man ein Schlauchboot?
Nachdem sie Ihr Schlauchboot gebraucht habe, sollten sie es vor dem Einpacken immer grob von Sand, Steinchen und Schmutz reinigen. Zuhause reichen dann Leitungswasser oder ggf. lauwarmes Seifenwasser aus, um Ihr Boot ordentlich zu reinigen. Vermeiden sie aggressive Reinigungsmittel, da diese dem Material und den Nähten oder Klebstellen schaden könnten.
Außerdem sollte das Boot immer komplett trocken sein bevor sie es lagern, um Schimmel zu vermeiden.
Braucht man einen Führerschein, um Schlauchboot zu fahren?
Grundsätzlich brauchen sie einen Führerschein oder eine Fahrerlaubnis nur für motorisierte Boote.
Bei Booten mit Motor gilt die Faustregel, dass Modelle mit einer Leistungskraft unter 15 PS ebenfalls führerscheinfrei genutzt werden können. Erkundigen Sie sich vor der Nutzung eines Motorbootes unbedingt bei Ihrer zuständigen Behörde, um Strafen zu vermeiden.
Wie groß sollte ein Schlauchboot sein?
Um die passende Größe Ihres Schlauchbootes zu wählen sollten Sie sich zunächst überlegen, für wie viele Personen das Boot ausgelegt sein soll.
Dabei können Sie sich nach dieser Faustregel richten:
- 1-2 Personen = Ein Modell das ca. 200 cm groß ist. Hierfür eignet sich beispielsweise das Nemaxx ZB330
- 3-4 Personen = Ein Modell das min. 350 cm groß ist. Hierfür eignet sich das Nemaxx ZB380